Interview mit den Projektleitenden der Stadtteiloper Leipzig
Vor den Winterferien fand eine weitere Projektwoche im Rahmen der Umsetzung der „Stadtteiloper Leipzig“ statt. Seit Herbst 2020 arbeiten über 500 Kinder an der Entstehung einer eigenen Oper.
Hier wird von den Schülerinnen und Schülern alles selbst erarbeitet – vom Logo und dem Titel für die Oper, über das Libretto und Choreografien, bis hin zu Kostümen, Bühnenbildern und Requisiten.
Nach der Projektwoche im Februar kann man langsam erahnen, was die Inhalte der Oper von Kindern mit Kindern sein werden.
Projektleiterin der Ralf Rangnick Stiftung Silke Heidenreich und Projektleiter der Academy of Music Paul Heller, begleiteten die Projektwoche und berichten davon, was die Schülerinnen und Schüler der Nachbarschaftsschule in Leipzig alles erlebt haben.
Was waren die Schwerpunkte und Ziele der letzten Projektwoche?
Silke: Die Projektwoche im Februar stand unter sehr kreativen Sternen. Es ging in erster Linie um die fantasievolle Gestaltung der Kostüme und es wurde mit den Holzarbeiten zum Bühnenbild begonnen.
Paul: Der Fokus lag also voll und ganz auf dem Thema Ausstattung. Für alle Schauspiel- und Tanzgruppen sollten Kostüme und Accessoires konzipiert und gefertigt werden.
Was haben die Schülerinnen und Schüler innerhalb der Projektwoche umgesetzt? Welche Ergebnisse sind entstanden?
Silke: Es wurde genäht, gezeichnet, gebohrt und gehobelt. Die Kostüme sind fast fertig! Mit Begeisterung habe ich beobachtet, wie kreativ und einfallsreich die einzelnen Figuren der Oper „gestaltet“ wurden. Nun denkt man sicher: die Jungs waren in der Holzwerkstatt und die Mädchen haben die Kostüme gestaltet. Mit Nichten – die Jungs saßen ebenso an der Nähmaschine und Mädchen bedienten konsequent die große Fräsmaschine - toll!
Paul: Weiterhin sind die großen Puppen der Jahreszeitengeister genäht und gestaltet wurden. Eifrig wurde zudem Müll gesammelt, der auf großen Netzen befestigt wurde. Diese „Müllwellen“ sind ebenfalls Bestandteil des späteren Bühnenbilds unserer Stadtteiloper. Die Schauspielerinnen und Schauspieler bekamen einen Einblick in ihre Rollen und studierten erste Szenen ein. Auch die Kinder des Orchesters probten in Kleingruppen Ausschnitte aus der Bühnenmusik.
Worum wird es in der Stadtteiloper Leipzig thematisch gehen?
Silke: Zu viel möchte ich nicht verraten - vielleicht könnte man es eine „neuzeitige Interpretation“ der Sage „Dädalus und Ikarus“ nennen. Jedenfalls werden sehr aktuelle Themen aufgegriffen, wie z.B. der Umgang mit der Natur oder unser soziales Verhalten. Man darf gespannt sein auf eine riesige Flutwelle aus Plastikmüll, Giertiere, Jahreszeitengeister und vieles mehr.
Was sind die nächsten Schritte im Projekt?
Paul: In der kommenden Projektwoche im März sollen die Gruppenkostüme der Schauspiel- und Tanzgruppen fertig gestellt werden. Zudem werden die Kostüme der Solorollen konzipiert. Orchester, Chor, Schauspielerinnen und Schauspieler, sowie alle Tanzgruppen studieren die Stücke, Texte, Choreografien und Performances ein. Ab Juli 2022 wird dann der Ablauf des Stücks geübt, bis im September die Stadtteiloper Leipzig auf der Bühne der Musikalischen Komödie Premiere feiert.
Weitere Projektinformationen können hier gefunden werden.
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